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Hier wird Cannabis mit Händen und Flossen gezüchtet.

Unser Premium-Cannabis beziehen wir ausschließlich von unserem Partner Aqualitas. Das Unternehmen züchtet seine Pflanzen mithilfe des Aquaponik-Verfahrens. Dabei handelt es sich um ein landwirtschaftliches System, das die Aquakultur mit der Hydroponik kombiniert. Im Vordergrund steht hier die Wechselwirkung zwischen Pflanzen, Bakterien und sehr vielen Fischen. Welche Rolle die schwimmenden Tiere dabei spielen, wollen wir Ihnen näher zeigen.

So funktioniert das Aquaponik-Verfahren

Aqualitas unterhält über 2.000 Koi-Fische in großen Indoor-Becken. Das Wasser, das die Tiere anreichern, nutzt der Anbauer, um damit die lebendige Erde (Living Soil) für das spätere Cannabis mit wichtigen Nährstoffen anzureichern. Die Produktion des aquaponischen Wassers erfolgt in vier Schritten.
1. Koi-Fische produzieren Abfallprodukte wie Ammoniak, vor allem durch ihre Ausscheidungen und unverdaute Nahrung.
2. Da für die Pflanzenaufzucht Nitrat von Bedeutung ist, wird das Ammoniak durch das Bakterium Nitrosomonas zuerst zu Nitrit oxidiert.
3. Anschließend erfolgt mithilfe von Nitrobacter, einem weiteren Bakterium, die Umwandlung von Nitrit zu Nitrat.
4. Das nun entstandene Nitrat wird von den Cannabispflanzen als Stickstoffquelle aufgenommen und für ihr Wachstum verwendet.

Die Vorteile von Aquaponik

  • Weniger Wasser: Im Gegensatz zur herkömmlichen Aufzucht benötigt das Aquaponikverfahren von Aqualitas bis zu 90 % weniger Wasser. In Zeiten sinkender Grundwasserspiegel ist es uns wichtig, Ressourcen zu schonen.
  • Keine Pestizide und Kunstdünger: Die Ausscheidungen der Fische reichen als Dünger für den lebendigen Boden (Living Soil) völlig aus. So kann der Grower vollständig auf künstliche Dünger und Pestizide verzichten.
  • Weniger Energie: Darüber hinaus ermöglicht u. a. der Einsatz von LED-Beleuchtung eine Energieersparnis von bis zu 75 %.
  • Zertifikate: Der gesamte Fertigungsprozess wird regelmäßig auditiert und wurde mehrfach zertifiziert, u. a. GACP, GMP, Clean Green und Health Canada.

Die Herausforderungen von Aquaponik

Auch wenn die Aquaponik viele Vorteile mitbringt, stellt sie den Züchter vor große Herausforderungen. „Wenn man es mit Lebewesen zu tun hat und deren Gesundheit sicherstellen muss, kommt eine zusätzliche Ebene der Komplexität hinzu“, sagt Myrna Gillis, Geschäftsführerin von Aqualitas. So muss das kanadische Unternehmen sein Wasser häufiger testen als andere Erzeuger, da es sicherstellen muss, dass das gesamte System im Gleichgewicht ist. Zudem benötigen die nützlichen Bakterien mindestens neun Monate, bis sie sich angesiedelt haben. Ein langer Weg, der sich am Ende auszahlt.

Warum gerade Koi-Fische?

Beim Aquaponik-Verfahren sind Kois eher unüblich. „Lachs, Forelle oder Tilapia sind die Fische, die häufig verwendet werden, da die Produzenten die Fische dann auch ernten“, sagt Gillis. „Wir hingegen behalten unsere Koi-Fische für ihren Lebenszyklus und verkaufen sie nicht.“
Auf diese Weise muss das Unternehmen die Fische nicht alle drei bis neun Monate austauschen. Für die Aufzucht bedeutet das eine deutlich sichere Biosphäre. Denn bei jedem neu ankommenden Fisch besteht die Möglichkeit, dass Krankheiten ins System eingeschleppt werden.
Darüber hinaus haben Koi-Fische mit 25-40 Jahren eine lange Lebenserwartung und sind an die Umgebung in Gefangenschaft gewöhnt. Das macht sie zu stabilen Fischen für die Haltung in Innenräumen.

Gesunder Koi, gesundes Cannabis

Die Leidenschaft für die Koi-Karpfen und ihr Wohlergehen sind für Danielle Maitland, Leiterin der Aquaponik-Entwicklung bei Aqualitas, von zentraler Bedeutung. „Sie glücklich und sicher zu halten und ihnen eine Umgebung zu geben, die ihnen gefällt – das ist nicht nur aus moralischer Sicht gut, sondern hat auch Vorteile für das Anbausystem als Ganzes“, sagt Danielle.
Gemeinsam mit ihrem Team beschäftigt sie die Fische spielerisch mit Bubble Showers und Demand Feeders. Sie weiß, dass kranke oder unzufriedene Fische nicht fressen und den wertvollen Abfall, der die Pflanzen ernährt, nicht produzieren.
Die Gesundheit der Tiere liegt der Provinz Nova Scotia ebenfalls am Herzen, weshalb sie Veterinäre mit Aquakultur-Lizenzen zur Verfügung stellt. So hat das Unternehmen im Zweifelsfall Zugang zu hochqualifizierten Tierärzten.
Auch wenn die Entwicklungsleiterin jeden Tag mit Tausenden Kois zusammenarbeitet, haben viele von ihnen etwas einzigartiges: „Wenn wir die Fische eindeutig erkennen können – zum Beispiel aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Persönlichkeitsmerkmale – bekommen sie in der Regel einen Namen.“